Hat Mary Baker Eddy Geburtstage gefeiert?
Kürzlich wurden wir gefragt, ob Mary Baker Eddy ihren eigenen Geburtstag oder den von anderen Menschen gefeiert hat. Der Fragesteller stellte uns auch die Ergebnisse seiner eigenen Nachforschungen zur Verfügung, die er bereits unternommen hatte, bevor er sich an uns wandte. Es ist großartig zu sehen, wie sich Besucherinnen und Besucher in unsere Sammlungen, in Eddys veröffentlichte Schriften und in die Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft vertiefen!
So zitierte er beispielsweise Aussagen aus den Büchern Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift und Vermischte Schriften 1883–1896.1 Er fand auch einen entsprechenden Leitartikel aus der Troy Press aus Troy, New York, der am 30. Juli 1910 im Christian Science Sentinel nachgedruckt worden war.2 Zwei Briefe aus den Archiven der Mary Baker Eddy Bibliothek schienen ihm ebenfalls relevant zu sein.3
„Ich wäre für alles dankbar, was Sie außerdem noch in diesem Zusammenhang haben“, schrieb er, „wie zum Beispiel darüber, ob und wie Mrs. Eddy ihren eigenen Geburtstag gefeiert hat oder ihren diesbezüglichen Ratschlag für andere.“ Es folgt einiges von dem, was wir in dieser Richtung gefunden haben.
Eddy bestätigte zwar in dem nachfolgenden Brief den 16. Juli 1821 als den Tag ihrer Geburt, aber sie feierte ihn nicht.4 Am 16. Juli 1890 schrieb sie an ihre Schülerin Helen Nixon:
Dies ist, was die Geschichtsschreibung später als meinen Geburtstag bezeichnen wird. Aber es ist schön zu wissen, dass ich niemals aus Fleisch, sondern aus Geist geboren wurde.5
1896 machte Eddy eine ähnliche Aussage im Nachwort eines Briefes an ihren Schüler Joseph Armstrong:
Morgen ist mein Geburtstag. So sagt es das sterbliche Gemüt[.]6
Obwohl Eddy ihren Geburtstag nicht feierte, erhielt sie 1897 ein Geburtstagsgeschenk von fünf ihrer Schülerinnen und Schüler und schrieb ihnen eine herzliche Dankesmitteilung:
Meinen Geburtstag haben Sie nicht nur historisch gemacht, sondern auch dem Andenken an fünf meiner nützlichsten und am meisten geliebten Schülerinnen und Schüler geweiht. Dreißig Jahre lang habe ich mich bemüht zu vergessen, was hinter mir liegt, aber dass Sie mir an diesem Tag diesen wunderschönen silbernen Krug geschenkt haben, macht ihn mir wertvoll, denkwürdig; und zu dem, welchem man nachjagt, aus Freude an der Erinnerung. Empfangen Sie meinen tief empfundenen Dank. …7
Eddy schickte anderen gelegentlich Zeichen der Anerkennung sowie Geschenke an deren Geburtstag. Im September 1881 schrieb sie beispielsweise an Alice Sibley, nachdem sie ihr eine Ausgabe der kurz zuvor veröffentlichten 3. Auflage von Wissenschaft und Gesundheit geschenkt hatte:
Es freut mich zu hören, dass das, was ich Ihnen zu Ihrem Geburtstag gab, genehm ist. Hoffe, das Gute, das daraus entspringt, entspricht den Resultaten, die jene Geburtsstunde für Sie und das Menschengeschlecht repräsentiert[.]8
Im Jahr 1886 schenkte Eddy ihrem Schüler Frank E. Mason zu seinem Geburtstag einen Scheck über 500 US-Dollar und fügte eine Nachricht hinzu. „Nehmen Sie dieses Geburtstagsgeschenk an“, schrieb sie, „zusammen mit dem lang gehegten Wunsch, dass jedes Jahr Sie weiser, großherziger und stärker machen möge.“9
In seinem Buch The Destiny of The Mother Church [Das Schicksal Der Mutterkirche] berichtet der Autor Bliss Knapp von Eddys Reaktion auf einige der „extremen” Ansichten seines Vaters, darunter „eine anormale Haltung gegenüber dem Feiern von Geburtstagen”:
Also schickte [Eddy] [Ira O. Knapp] an seinem Geburtstag, der auf einen Tag während ihres Aufenthalts in Roslindale fiel, ein Geschenk! Sie schenkte ihm eine Fotografie von sich in einem handbemalten Rahmen und eine Vase, die mit schönen Blumen gefüllt war. Und auch Bliss Knapp bedachte sie an dessen Geburtstag, indem sie ihm ihren Lieblingskanarienvogel in einem hübschen Messingkäfig schickte. Mr. Knapp lernte seine Lektion und war von da an weniger extrem in seinen Ansichten bezüglich alltäglicher menschlicher Angelegenheiten. Es gilt jedoch zu bedenken, dass sich auch alle, die in das entgegengesetzte Extrem verfallen wären, Mrs. Eddys Tadel zugezogen hätten.10
Unsere Aufzeichnungen zeigen auch, dass Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler (Die Mutterkirche) in Boston, als Reaktion auf eine Bekanntmachung des Gouverneurs von Massachusetts, bei mehreren Gelegenheiten die offiziellen Geburtstage bekannter historischer Persönlichkeiten würdigte. Zum Beispiel hielt sie in den Jahren 1907 und 1910 am 12. Februar, also an Abraham Lincolns Geburtstag, einen „Lincoln-Tag-Gottesdienst“ ab. Andere Zweigkirchen der Christlichen Wissenschaft in den Vereinigten Staaten taten das Gleiche. Die Bibellektionen für diese besonderen Gottesdienste wurden im Sentinel veröffentlicht.
Dieser Artikel steht auch auf unseren englischen, französischen, portugiesischen und spanischen Webseiten zur Verfügung.
- Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (Boston: The Christian Science Board of Directors), 246; Vermischte Schriften 1883–1896 (Boston: The Christian Science Board of Directors), 225.
- „Mrs. Mary Baker Eddy, Founder of Christian Science …“ [Mrs. Mary Baker Eddy, Gründerin der Christlichen Wissenschaft …] Christian Science Sentinel, 30. Juli 1910, 947.
- Siehe L05141 und L09969.
- Der Artikel „Zeichen der Zeit“ auf den Seiten 235-236 von Eddys Buch Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler und Verschiedenes (Boston: The Christian Science Board of Directors) schildert eine konkrete Begebenheit, in deren Verlauf sie das Feiern von Geburtstagen als „sinnlos“ bezeichnet.
- Eddy an Helen Nixon, 16. Juli 1890, L04135.
- Eddy an Joseph Armstrong, 15. Juli 1896, L02789.
- Eddy an Elizabeth Webster, Mary M.W. Adams, Ruth B. Ewing, Kate Davidson Kimball und Edward A. Kimball, 16. Juli 1897, L07460.
- Eddy an Alice Sibley, 3. September 1881, L11209.
- Eddy an Frank E. Mason, 24. August 1886, L13081.
- Bliss Knapp, The Destiny of The Mother Church [Das Schicksal Der Mutterkirche](Boston: The Christian Science Publishing Society, 1991), 43–44.