Wie stand Mary Baker Eddy zu Tieren?
Eddy liebte Tiere seit frühester Kindheit und brachte diese Liebe zu den Tieren um sie herum immer zum Ausdruck, wodurch sie im Gegenzug spürbare liebevolle Reaktionen bei ihnen hervorrief.
Eddy erzählte einmal einem Mitglied ihres Haushalts, Irving Tomlinson, dass sie als Mädchen kleine Lämmer und Küken gepflegt und ihnen nachts Kirchenlieder vorgesungen habe. Immer wenn ihr Vater auf dem Bauernhof ein schwächliches Tier fand, sagte er: „Hier ist wieder ein Invalide für Mary.“ Tomlinson bemerkte: „Mary nahm sich dann ihres sanftäugigen Schützlings an und pflegte den flauschigen kleinen Patienten, bis er gesund und stark war.“ Im Rückblick auf jene Zeit sagte Eddy: „Ich nahm die kleinen Küken, die kränklich aussahen oder vielleicht im Sterben lagen, steckte sie in den Ausschnitt meines Kleides und hielt sie dort, bis ich ein flatterndes Geräusch hörte und merkte, dass das Hühnchen lebhaft und kräftig war und fortlaufen wollte, dann setzte ich es auf die Erde, und schon lief es davon.“1
Als Kind fand Eddy heraus, dass sie dem Hund der Baker-Familie, Ben, mentale Befehle geben konnte und er dann gehorchte. Adam Dickey berichtet:
Ein Vorfall, der Mary Bakers ungewöhnliche geistige Entwicklung als Kind veranschaulicht, ist aus der folgenden Begebenheit ersichtlich. Die Familie hatte einen Hund namens „Ben“, und wenn sie im Wohnzimmer zusammensaßen, wurde dem Hund immer zu verstehen gegeben, dass er unter dem Tisch zu liegen hatte. Hin und wieder setzte er sich über diese Regel hinweg und kam dann hervor und saß zusammen mit der Familie beim Feuer. Sie stellte fest, dass sie den Hund mental erreichen konnte und er ihr dann gehorchte, ohne dass sie ein Wort sagen musste. Wenn sie merkte, dass Ben Ärger bekommen würde, weil er mit im Zimmer war, sagte sie in Gedanken: „Ben, geh unter den Tisch und leg dich hin“, und dann stand der Hund sofort auf, ging unter den Tisch und legte sich hin. Sie sagte, dass dergleichen nicht selten vorgekommen sei und zu den Begebenheiten aus ihrer Kindheit zähle, die sie immer für sich behalten habe.2
Eddy mochte Vögel besonders gerne und in den Erinnerungen von Eugenia Fosbery, einer Schülerin von Laura Sargent (einer frühen Schülerin von Eddy sowie Arbeiterin in ihrem Haushalt), wird erwähnt, dass sie sich zwei Kanarienvögel namens May und Benny als Haustiere hielt. Es wird erzählt, dass Benny eindrucksvoll auf Eddys Gegenwart und Liebe reagierte, indem er in Gesang ausbrach.3
Im höheren Alter war sie ihren Pferden gegenüber sehr liebevoll und konnte sie oft beruhigen, wenn sie verschreckt waren. Es gab immer Pferde in Eddys Häusern in Concord, New Hampshire und in der 400 Beacon Street, Newton, Massachusetts (Chestnut Hill). Die Pferde zogen die Kutschen, mit denen sie regelmäßig ausfuhr, oder die Schlitten, die sie im Winter gelegentlich gern benutzte. Sie wählte diese Pferde sorgfältig aus und war ihnen sehr zugetan.
Es gab einen Springbrunnen auf dem Rasen in Pleasant View, der mit Goldfischen bestückt war, und Eddy genoss es, die Fische zu füttern. Manchmal gab es auch andere Tiere wie Katzen und Hunde, die in Pleasant View zu Hause waren, und sie war sich ihrer bewusst.
Eddy glaubte nicht, dass christliches Heilen ausschließlich auf kranke Männer, Frauen oder Kinder angewendet werden sollte. Im Mai 1906 schrieb ihr eine Christliche Wissenschaftlerin von den Philippinen, was die Behandlung von Tieren betraf; sie erhielt folgende Antwort: „Deine Bitte wird dir gewährt. Du hast meine Erlaubnis, sowohl die Tiere als auch die Menschen zu heilen. Als ich in der Praxis war, heilte ich sie und stellte fest, dass sie in jedem Fall empfänglich für die Wahrheit waren. Gott gab dem Menschen ‚Herrschaft über das Vieh‘, und wir haben kein Recht anzunehmen, dass Er diese Gabe je zurückgefordert oder dem Menschen sein rechtmäßiges geistiges Erbe genommen hätte. Bitte informiere mich über deinen Erfolg.“4
- Yvonne Caché von Fettweis und Robert Townsend Warneck, Mary Baker Eddy: Christliche Heilerin, erweiterte Ausgabe (Boston: Verlagsgesellschaft der Christlichen Wissenschaft, 2009), 31.
- Adam Dickey, Memoirs of Mary Baker Eddy [Erinnerungen an Mary Baker Eddy] (Brookline, MA: Lillian Dickey, 1927), 136–37.
- Rem. Eugenia Fosbery.
- Mary Baker Eddy an Sylvia Kennedy, 16. Mai 1906, L14627.