Hat Mary Baker Eddy es geschrieben? „Gesetz der Umkehrung“
Manchmal werden wir nach einem langen Schriftstück gefragt, das mit den Worten beginnt „Auszüge aus einem Brief, den Mrs. Eddy am 25. Sept. 1896 an eine ihrer Schülerinnen geschrieben hat“. Es beinhaltet einen kürzeren Abschnitt, der separat im Umlauf ist, auch bekannt als „Law of Reversal“ („Gesetz der Umkehrung“). Sind die Äußerungen in diesem Text authentisch?
Obwohl Mary Baker Eddy nicht die Autorin dieses Dokuments war, wissen wir doch mehr darüber als über viele andere, die ihr zugeschrieben wurden, weil es zu ihren Lebzeiten entstanden ist. Nachdem sie ein Exemplar erhalten hatte, leitete sie dieses sogar an den Vorstand der Christlichen Wissenschaft weiter, mit einer mit Bleistift geschriebenen Notiz am oberen Rand: „Ich habe dies niemals in einem oder mehreren Briefen geschrieben[.] Es wurde zum Teil aus meinen Lehren zusammengestellt[.] Aber es enthält ein paar Irrtümer, die ich nie unterrichtet habe.“1
Eddy schrieb bezüglich dieses Dokuments zwei weitere Briefe an die Vorstandsmitglieder. Den ersten verfasste sie am 5. Oktober 1903, und verlangte darin, dass das Manuskript nicht weiter in Umlauf gebracht werden solle:
Briefe an mich beinhalten Mss. [Manuskripte], die mit „Auszüge aus einem Brief, den Mrs. Eddy am 25. Sept. 1896 an eine ihrer Schülerinnen geschrieben hat“ betitelt sind.
Jener Brief umfasste etwa 15 maschinengeschriebene Seiten! Ich schreibe niemals Briefe dieser Länge, und das Ganze war eine Zusammenstellung aus meinen öffentlichen Schriften, gelegentlich durchsetzt mit einem bösen Fehler, dem die wissenschaftliche Aussage von C. W. abhanden gekommen ist. Warnen Sie die Anwesenden umgehend vor solcher Unehrlichkeit, welche die Wahrheit nur verhindern kann, denn Wahrheit und Lüge haben nicht die gleiche Wirkung. Ich habe keiner Schülerin einen Brief wie den obengenannten geschrieben.2
Zunächst wollte Eddy, dass die Direktoren den Lehrer:innen der Christlichen Wissenschaft gegenüber eine Erklärung abgeben, dass sie das Manuskript nicht geschrieben habe. Zwei Tage später änderte sie ihre Meinung zu Gunsten einer allgemeineren Aussage über zweifelhafte Materialien:
Nach reiflicher Überlegung halte ich es für klüger, dem, was ich Ihnen in Bezug auf das mir zugeschriebene und in Umlauf gebrachte Manuskript geschrieben habe, keinen Namen zu geben. Es würde viele Emotionen erzeugen, wenn man mich bestreiten hören würde, es geschrieben zu haben. Die Person, die es verfasst hat, wird anwesend sein, und sie hat das meiste davon aus dem zusammengestellt, was ich geschrieben und sie gelehrt habe. Wäre all das wissenschaftlich, könnte ich dazu gebracht werden zu denken, ich hätte es ihr geschrieben und es dann vergessen, aber da das nicht der Fall ist, äußere ich nur dies. Mrs. Eddy sagt, es sind Schriften im Umlauf, die vorgeblich von ihr verfasst wurden, die aber einige Fehler enthalten, die niemals von ihr geschrieben wurden.3
Auf der Rückseite der letzten Seite dieses Dokuments schrieb Eddy: „Falsche MSS“. Die Mary Baker Eddy Bibliothek war nicht in der Lage, die Autorin zu ermitteln.
Wenn Sie die Authentifizierung eines Dokuments oder einer Aussage, die Mary Baker Eddy zugeschrieben wird, beantragen möchten, können Sie sich gerne an uns wenden unter [email protected].
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